Wenn ich mitten in der Vorbereitung zum Ride-of-Smiles kurz innehalte und zum Tod von Leonard Nimoy hier einige Worte verlieren möchte, hat das mehr mit dem Fernweh und dem Reisen zu tun, als ich selbst es dachte. War da nicht nur ein Schauspieler gestorben ?
Leonard Nimoy hat mich, wie Millionen Menschen dieser Welt in seiner Rolle als Lieutenant Commander Spock auf der USS Enterprise nicht nur erreicht. Wenn er selbst als Schauspieler mit der Fixierung auf diese Rolle auch lange gekämpft hat. Ich glaube heute : Er hat viele von uns in dieser Rolle sehr viel mehr geprägt, als uns allen bewusst sein mag.
In unserer unendlichen Neugier auf „endlose Weiten“.
In unserer Bereitschaft, Neuem zu begegnen.
Uns auseinanderzusetzen mit fremden Welten. Ihren Kulturen. Ihren Gegensätzen.
Manchesmal auch mit den Unvereinbarkeiten dieser Kulturen. Meistens aber mit unerwarteter Gastfreundschaft, wenn die Mannschaft der „Enterprise“ bereit war, auf diese Begegnungen ohne Vorurteile friedlich einzugehen.
Ist es nicht genau das , was unsere Lust am Entdecken ausmacht . Am Reisen selbst ? Die Mischung aus Neugier, Ungewissheit , das fehlende Netz beim Absprung. Um am Ende doch wieder getragen zu werden, von den Begegnungen des Lebens selbst.
Mit Commander Spock , der im Laufe der Zeit immer mehr zum Botschafter dieses Gedankens wurde . Nicht nur auf der Leinwand . Für viele von uns lebt die Botschaft seiner Filmrollen in uns weiter.
Astronauten der ISS senden ihm ihre letzte Botschaft. Genauso wie der amerikanische Präsident Barrack Obama. Viele große Zeitungen dieser Welt widmen ihm Ihre ausführlichen Nachrufe.
„Faszinierend !“ hätte Spock gesagt, wenn er heute sehen dürfte, was sein Schöpfer Leonard Nimoy aus dieser Rolle geschaffen hat.
Der Ride-of-Smiles verabschiedet sich mit dem Vulkaniergruß von einem großen Reisenden, der unsere Kinderträume so intensiv mit ins Weltall genommen hat, dass ich noch zwanzig Jahre später in den Lernpausen meines Staatsexamens zum Mediziner nachts um zwei, mit großen und manchesmal lachenden Augen, die Wiederholungen der alten Startrek-Geschichten geschaut habe.
Mit den Worten von Leonard Nimoy :
„LLAP – live long and prosper !“