Roadbook

 


Einige Gedanken zur Streckenplanung des Ride-of-Smiles vorweg...


Manchmal braucht es sie – diese erkennbar unsinnigen Eingebungen etwas zu tun, was rational so einfach keinen Sinn macht.


Rationale Dinge will der Verstand beantwortet haben. 50.000 Meilen in Form einer „50“ auf die Weltkarte zu fahren macht für den Verstand keinen Sinn. Dabei 50.000 € einsammeln zu wollen, macht das ganze erstmal einfach nur kompliziert. Das Ganze dann mit dem unpraktischsten aller Transportmittel, dem Motorrad machen zu wollen. Spätestens hier verabschiedet sich der nüchterne Verstand, und macht Platz für Bikers Bauch- und Herz.



Bauch und Herz wiederum hätten es gerne schön warm, trocken, nicht bullenheiß, keinen Streß mit Carnets, Visa, Transport- und Fluglogistik, Impfungen, mehr oder weniger korrupt an Straßen und Grenzen dieser Welt aufgestellte Staatsdiener, in den Macht gebenden Uniformen oft genug grenzwertiger Staatsmachten.

 

Kurvig soll es sein, gerne mit gutem Grip und gesäumt von atemberaubenden Naturschönheiten und epochalen Kulturdenkmälern des Weltkulturerbes. Der Bauch träumt sich weiter zu den exotischen Rhythmen heißer Salsa- und Merenguebewegungen , die von kulinarisch exotischen Genüssen und Drinks an feinsandigen Palmenstränden bei strahlendem Karibikhimmel eingerahmt werden. Frei von schlängelndem, stechenden Kriech- und Fliegzeugs und von Montezumas Rache, begleitet von dauerlächelnden Menschen mit Hilfsbereitschaft bis zur Selbstaufgabe. Klischeekiste ZU ! :-)



Alles das wird ein wunderschöner Teil dieses Reiseprojekts werden. Alles andere auch . Das lehren die Erfahrung der vielen Bikermeilen auf dieser Welt. Die deswegen spannend ist, weil sie in keine der Klischees passt. Die Route selbst in eine 50zu bringen – spannendes Thema.

 

Schon darf er wieder – der Verstand. Unendlich viele Routen sind wählbar. Wäre es nur die Tour selbst – no problem. Das Spendenprojekt wiederum braucht halbwegs stabile Planung für alle Partner- auch für die Spender selbst. Politisch wie sicherheitstechnisch „stabile“ Regionen außerhalb Europas zu finden , die über (hoffentlich nicht nur) den gesamten Zeitraum der Planung bis zur Reise selbst befahrbar bleiben, macht die Auswahl schon ein deutliches bißchen kleiner.

 

Dabei den Bogen über Kulturen, Gesellschaften, Sprachen, Ideologien, Glaubensrichtungen und die Kontinente selbst zu schlagen...ohne dabei eigene, bereits bekannte Pfade zu bereisen :

 

Neues wagen !


Das arabische Afrika so schwankend wie der nahe Osten, die Ukraine ohne jede Not im Bürgerkrieg mit Russland , Pakistan und Afghanistan im Showdown des Rückzugs der westlichen Armeen, der Irak mitten im wiederaufflammenden und nie beendeten Krieg mit sich selbst. Afrika auf einer Seite von Ebola und in weiten Teilen von fanatisierten, pseudoreligiösen und marodierenden „Gotteskriegern“ in sich selbst gefangen.

Mexico im anhaltenden Drogenkrieg, Venezuela auf dem Weg , in der Gewalt der eigenen Korruption zu versinken.Die explosive Lage im Land verschärft durch die im Ukrainekonflikt frei nach unten fallenden Ölpreise.

Brasilien mit schweren Ausschreitungen zum Fedcup ein Jahr vor der WM mit 35000 „Alltags“Schußtoten pro Jahr. Der Versuch der Regierung, die Gewaltspirale eines Landes aufzuhalten, in dem man Spielzeugwaffen für Kinder verbietet, zeigt die ganze Hilflosigkeit eines Landes , in dem Auftragskiller für 10 € zu bestellen sind.

 

Viele Momente, an denen der Verstand sich einschaltet, nach dem warum fragt, bis der Bauch und das Herz ein Machtwort sprechen . A man´s gotta do, what a man´s gotta do.“

 

Wer glaubt ich wäre dabei angstfrei, der irrt. Nur mein Glaube an die Menschen ist größer als alles andere, was diese Welt ausmacht. Reisen hat eben diesen Glaube immer wieder bestätigt.

Also zurück an den Globus, die großen Weltkarten und die weißen Flecken auf der eigenen Bikerlandkarte.

 

Was für schöne Orte der eigenen Neugier sich da schnell finden lassen !

 

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Ride Of Smiles - 50.000 miles